Bewerbungsphase für Landarztquote beginnt
Baden-Württemberg vergibt künftig 150 zusätzliche Medizinstudienplätze pro Jahr. Die Hälfte davon, also 75, an Medizinstudierende, die sich verpflichten, später mindestens zehn Jahre lang als Hausärztinnen und Hausärzte auf dem Land zu arbeiten.
Diese 75 Studienplätze werden zusätzlich vergeben. „Wir schaffen mit der Landarztquote damit einen weiteren Zugang zum Arztberuf“, bestätigt Winfried Mack. Neben der Abiturnote zählen noch andere Auswahlkriterien. Es soll vor allem auf die einschlägige berufliche Vorbildung und für die Hausarzttätigkeit wichtige soziale Kompetenzen ankommen. „Damit öffnen wir das Medizinstudium auch für Menschen, die zwar kein Einser-Abitur, aber bereits Qualifikationen als Krankenschwester oder Krankenpfleger haben“, so der Abgeordnete.
Winfried Mack erklärt, warum er sich für die Landarztquote stark gemacht hat: „Während auf dem Land zunehmend Hausärzte fehlen, sind einzelne Ballungszentren nach wie vor überversorgt. Es gibt in Baden-Württemberg demnach keinen flächendeckenden Ärztemangel, vielmehr sind die Ärzte nicht dort, wo sie aktuell besonders gebraucht werden – im ländlichen Raum.“
Knapp die Hälfte der Hausärzte im Ostalbkreis ist älter als 60 Jahre, fast ein Viertel ist sogar älter als 65 und damit bereits im Rentenalter. „Durch den anstehenden Generationenwechseln in vielen Praxen brauchen wir gerade im Ostalbkreis viele Nachfolgerinnen und Nachfolger, damit auch im Virngrund, im Ries oder auf dem Härtsfeld die medizinische Versorgung auch weiterhin auf diesem guten Niveau bleibt.
Daher profitieren gerade ländliche Regionen wie der Ostalbkreis von der Landarztquote“, so Mack.
„Die Landarztquote ist nur der erste Schritt. Wir müssen gerade bei den Pflege- und Hilfsberufen die Arbeitsbedingungen verbessern“, betont Winfried Mack. „Ohne qualifizierte Pflegerinnen und Pfleger oder Arzthelferinnen und Arzthelfer bringen uns auch mehr Ärzte nichts.“