Winfried Mack hat die Absicht des baden-württembergischen Sozialministers „Manne“ Lucha (Grüne) kritisiert, eine Impflicht „durch die Hintertür“ einzuführen. „Angebote sind besser als Verbote“, sagte Mack und forderte Lucha auf, stärker mit Argumenten für das Impfen zu werben und in jedem Kreis einen Bürgerdialog zu organisieren. Das sei besser als mit harten, aber teilweise sinnlosen 2G-Regeln verdeckt de facto eine Impflicht durchzusetzen.
Mack verwies Lucha auf den Wortlaut des Grünen-Programms zur vergangenen Landtagswahl. Dort heißt es wörtlich, es sei wichtig, „die Menschen mitzunehmen. Vernünftige Argumente setzen sich nicht immer sofort durch…Breitbeiniges Auftreten oder schmissiges Durchregieren sind von gestern“. Das sei auch seine Ansicht, sagte Mack, der wirtschaftspolitische Sprecher seiner Fraktion. Dann aber sei inakzeptabel, ohne Dialog mit den Bürgern breitbeinig eine faktische Impflicht durchzudrücken. Sie könne zu einer Spaltung der Gesellschaft führen, auch wirtschaftliche Schäden seien zu erwarten: „Gerade in der Krise brauchen wir jede und jeden. Nicht jeder impfskeptische Arbeitnehmer ist ein rechtsradikaler Querdenker, der ausgegrenzt werden sollte. Lucha verfolgt hier den falschen Politikansatz. Statt auf das Argument setzt er auf politischen Dampf.
Gescheiter und ein Dienst an der Demokratie wäre es, in jedem Kreis ein Bürgerforum zu organisieren, bei dem alle Fragen zum Impfen offen beantwortet werden, sagte Mack. Der Anteil der Impfskeptiker an der Gesamtbevölkerung sei relativ klein. Diesen Anteil könne durch Überzeugungsarbeit weiter verkleinert werden.