Die Ostalb ist „Region der Lebensretter“
Ein bewegtes und bewegendes Jahr liegt hinter den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen des DRK Aalen. Das berichten 1. Vorsitzender Dr. Eberhard Schwerdtner und Kreisgeschäftsführer Matthias Wagner beim Weihnachtsbesuch der Abgeordneten Roderich Kiesewetter und Winfried Mack. Corona hat auch die Aufgaben und Projekte des DRK fest im Griff und so standen gerade die Herausforderungen in der Pflege, aber auch die Impf- und Testaktionen im Fokus des Jahresrückblicks. „Es ist enorm und ein Kraftakt, was die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK im vergangenen Jahr gestemmt haben. Gerade die Pflegekräfte verdienen unsere große Anerkennung. Aber auch alle, die sich im Kreisimpfzentrum, bei den Impf- und Testaktionen oder im Rettungsdienst engagiert, leistet einen unglaublich wertvollen Beitrag. Herzlichen Dank dafür!“, betonen die Abgeordneten zu Beginn des Gesprächs.
Matthias Wagner belegt die große Einsatzbereitschaft aller Helferinnen und Helfer beim Impfen mit folgenden Zahlen: „Im Kreisimpfzentrum wurden 126.000 Impfungen verabreicht und die Mobilen Impfteams waren 6.480 Stunden unterwegs und sind 5.616 km gefahren, um die besonders gefährdeten Menschen vor Ort zu impfen.“
Trotz dieser enormen Mehrbelastung durch Corona stemmte das DRK auch noch große Bauprojekte. Das neue Verwaltungszentrum auf dem Stadtoval wurde im Oktober eröffnet und bietet neben 2.432 m² Bürofläche auch die Kita Lummerland mit 96 Betreuungsplätzen, zwölf Mitarbeiter- und fünf seniorengerechte Wohnungen. „Das DRK wird der gesellschaftlichen Verantwortung einmal mehr gerecht und schafft neben dem Lummerland auch mit dem Abenteuerland in Hofherrnweiler dringend benötigte Betreuungsplätze in Aalen“, so der Landtagsabgeordnete Winfried Mack. Roderich Kieswetter sieht vor allem die neue Rettungswache in Abtsgmünd als wichtiges Infrastrukturprojekt. „Mit drei Blaulichtorganisationen in einem Gebäude – Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst – sind neben Abtsgmünd auch Dewangen, Fachsenfeld oder auch Pommertsweiler optimal versorgt“, so der Bundestagsabgeordnete. „Wir müssen in 15 Minuten an jedem Einsatzort sein. Dafür war die neue Rettungswache dringend notwendig. Sicherheit für eine ganze Region“, so Wagner.
Im Gespräch mit den Abgeordneten stellt das DRK-Team aber auch wichtige Zukunftsprojekte vor. „Die Ostalb ist jetzt Region der Lebensretter! Hier rettet der Einsatz moderner Technik Leben, denn über eine Smartphone-basierte Alarmierung von Ersthelfern über die Rettungsleitzentrale, sind schneller ausgebildete Kräfte vor Ort und können direkt mit der Reanimation bei einem Herzstillstand beginnen“, erklärt Matthias Wagner. So sei es möglich, dass irreparable Schäden, die bereits nach 3 bis 5 Minuten eintreten können, reduziert und Leben gerettet werden können. Die Überlebensrate bei Herzstillstand ist derzeit nur 10 Prozent. Bei 50.000 Fällen pro Jahr, bei denen eine Reanimation notwendig ist, sei dieses Projekt ein großer Hoffnungsschimmer, so Winfried Mack. „Ich bin dankbar, dass das DRK alle Hilfsorganisationen einbezieht, denn jede Ersthelferin und jeder Ersthelfer wird gebraucht. Daher stattet das Land diese auch aus“, so Mack. Ziel sei es mit dem Projekt 10.000 Leben zusätzlich zu retten und 1.000 Ersthelfer in Ostwürttemberg einzubeziehen. Die „Region der Lebensretter“-App ist für jedes Smartphone verfügbar und ausgebildete Ersthelfer können sich über das DRK registrieren.
Ein weiteres Projekt für das DRK ist die „Rettungskette 5G“, für das gerade ein Bundeszuschuss mit 1.091.309 Euro bewilligt wurde. Das freut Roderich Kiesewetter besonders, der das Projekt von Beginn an unterstützt hat. „Jetzt kann es richtig losgehen! Der integrierte Ansatz ist nicht neu, wird aber erstmals durch die 5G-Technik möglich. Vom Notruf, über die Rettung bis zur Betreuung und der Einlieferung ins Krankenhaus sind alle Schritte vernetzt. Die umfassende Kommunikation innerhalb der Rettungskette wird über Augmented Reality-Datenbrillen sichergestellt, außerdem werden in den Rettungswägen Ultraleichtroboter für eine KI-unterstützte Ultraschalluntersuchung eingesetzt. Die Gesundheitsversorgung soll somit effektiver, schneller und digitaler gemacht werden. Durch die Rettungskette 5G können Patienten noch besser versorgt werden “, so der Bundestagsabgeordnete. Matthias Wagner sieht in der „Rettungskette 5G“ enormes Potential für die 37.000 Rettungseinsätze, die jährlich in der integrierten Rettungsleitstelle für Ostwürttemberg abgewickelt werden. „Beispiele für die neuen Anwendungsmöglichkeiten sind Ultraschallbilder oder Vitalwerte, die in Echtzeit aus dem Rettungswagen beim Krankenhaus zu sehen sind. Außerdem weiß die Notaufnahme genau, wann der Patient ankommt und kann so alles vorbereiten. Die Versorgung wird so nochmals verbessert“, so Geschäftsführer Wagner. Auch eine Drohne, die den Defibrillator zum Einsatzort fliegt, sei im Projekt vorgesehen.
Zum Abschluss zeigen sich die Abgeordneten Roderich Kiesewetter und Winfried Mack von der professionellen und wichtigen Arbeit des DRK in so vielen Bereichen beeindruckt und danken nochmals allen Haupt- und Ehrenamtlichen für ihren Einsatz.