Innenstädte müssen wiederbelebt werden
Keine 3G-Kontrollen mehr im Handel! Wie wichtig diese Nachricht für den Einzelhandel ist, das betont Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg bei einem Austausch mit dem Arbeitskreis Wirtschaft der CDU-Landtagsfraktion und der Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Gerade im Textileinzelhandel waren die Umsatzrückgänge während der 3G-Regel mit 26 % zu 2019 dramatisch, auch wenn diese bereits eine deutliche Verbesserung zu 35 % Umsatzrückgang bei der 2G-Regelung bedeuteten.
„Für die Eingangskontrollen wurden im Durchschnitt zusätzlich 1,5 Mitarbeiter gebraucht“, betont Sabine Hagmann und sieht den Handel durch die gestiegenen Kosten für Personal und Hygienekonzepte und der gleichzeitig geringeren Einnahmen in existenzieller Not. Eindringlich appelliert sie gemeinsam mit dem Osiander-Geschäftsführer Martin Riethmüller, die Geschäfte nicht mehr in einen Lockdown zu schicken und durch ein Maßnahmenbündel stärker zu unterstützen. „Es braucht jetzt auch Verlässlichkeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bis zu 20 % haben während der Pandemie aufgehört, im Handel zu arbeiten und noch immer sind viele Stellen unbesetzt“, so Hagmann.
„Sie haben für uns wie eine Löwin gekämpft“, lobt Hagmann die Wirtschaftsministerin und bedankt sich auch für die große Unterstützung und den Rückhalt durch die CDU-Fraktion. Jetzt müsse aber in die Belebung der Innenstädte und in den Einzelhandel investiert werden. Riethmüller sieht beispielsweise eine Sonderabschreibung für die Umnutzung von Handelsfläche in Wohnraum als ein wichtiges Instrument, denn „Leben in der Innenstadt nutzt auch dem Handel.“ Er sehe trotz des zunehmenden Onlinehandels das stationäre Geschäft nicht als Auslaufmodell. Der wirtschaftspolitische Sprecher Winfried Mack sieht auch ein großes Potential in der Ausweisung von Innenstädten als Sanierungsgebiete und weitet damit den Vorschlag Riethmüllers aus. „Es ist kein schöner Begriff, aber ein optimales Mittel, um Investitionen – gerade für Umnutzungen – in die Innenstädte zu holen.“
Winfried Mack weiß um die großen Herausforderungen für Handel und Gastronomie und betont, dass die Bekämpfung der Pandemie nicht weiter auf deren Rücken ausgetragen werden darf. „Die Erleichterungen für unsere Händler waren überfällig. Jetzt müssen wir in die Zukunft schauen und Tourismus-, Kultur- und Innenstadtprogramme miteinander vernetzen.“ Ein Schlagwort ist hier auch der Erlebniseinkauf und hier greifen Innenstadtaktionen, Gastronomie und eine Wohlfühlatmosphäre im Laden und der Stadt ineinander.
„Die CDU-Landtagsfraktion wird die Zukunft der Innenstädte aktiv angehen“,
verspricht Mack abschließend und freut sich gemeinsam mit den Fraktionskollegen auf den weiteren Austausch.