Konzeption für den Grundversorger St.Anna-Virngrundklinik
Im Hinblick auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Kliniken Ostalb, die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung im ganzen Ostalbkreis und die seitherigen Beschlüsse des Kreistags des Ostalbkreises wird folgende Konzeption für den künftigen Grundversorger St. Anna-
Virngrundklinik zur sofortigen Umsetzung vorgeschlagen:
Erhalt der Notaufnahme
In Ellwangen wird eine funktionierende Notaufnahme mit D-Arzt-Versorgung zur Sicherstellung des Versorgungsauftrags nach dem Landeskrankenhausgesetz im Mittelbereich Ellwangen
aufrechterhalten.
Verzahnung der chirurgischen Abteilungen AA und Ellwangen
Die chirurgischen Abteilungen in Aalen und Ellwangen werden enger verzahnt und als Einheit geführt. Sie erhalten eine telemedizinische Grundausstattung. Damit erreichen wir eine Stärkung der Abteilung an beiden Standorten
Zusammenarbeit mit dem BWK Ulm
Eine enge Zusammenarbeit mit dem BWK Ulm wird in der Stellung von Ärzten in Ausbildung angestrebt. Im Gegenzug kann Ellwangen als Entlastungskrankenhaus im Krisenfall dienen.
Einschränkungen im OP-Regelbetrieb
• In Ellwangen wird ein OP-Saal dauerhaft geschlossen.
• In der Nacht und am Wochenende findet in Ellwangen im OP-Saal kein Regelbetrieb mehr statt. Dieser wird ausschließlich über einen Rufbereitschaftsdienst (30 Min. Wohnort zur Klinik) für 1 OP-Saal abgedeckt. In der Zeit von 16h bis 8h und am Wochenende werden - soweit möglich - Operationen ausschließlich in Aalen abgewickelt.
• 1 OP- Saal in Ellwangen wird ausschließlich für Belegärzte zur Verfügung gestellt. Die Endoprothetik wird zunächst von 450 Fällen auf 700 Fälle pro Jahr gesteigert, 1000 Fälle sind
das Ziel.
• Durch den Weiterbetrieb von drei OP-Sälen in Ellwangen kann in Aalen auf den Bau von 1-2 OP-Sälen verzichtet werden.
Einrichtung von Reha und Kurzzeitpflege
In Ellwangen wird im Haus jeweils eine Frührehabilitation und Kurzzeitpflege für urologische und orthopädische Patienten eingerichtet. Die Liegezeiten auf der Krankenstation können so
nochmals verkürzt werden. Gleichzeitig ist im Haus eine optimale Überwachung und ggf. akutmedizinische Behandlung der Reha-Patienten möglich. Grundlage für die Rehabilitationsabteilung kann das neue produktbezogene Vergütungssystem, das
2026 eingeführt wird, sein.
Urologie
Um den Ertrag der Urologie in Ellwangen deutlich zu steigern und die Leistungsgruppe 20 sicher zu erreichen (Lauterbach), wird ein DaVinci-Roboter geleast. Dieser kann auch von externen
Operateuren genutzt werden.
Geburtshilfe und Viszeralchirurgie
Die Geburtshilfe und die Abteilung Viszeralchirurgie werden nach Aalen verlegt.
Sonstiges
- Kinder- und Jugendpsychiatrie wird erweitert werden. Eine weitere Station ist bereits genehmigt. Psychiatrie braucht dringend die Notfallversorgung!
- Der frühere Hubschrauberlandeplatz auf dem Kasernengelände, der für Sekundärverlegungen erforderlich ist, wird Anfang 2026 wieder hergestellt.
- Die Schmerztherapie kann weiterhin auf die Ressourcen der Anästhesie zurückgreifen, ebenso die Kinder- und Jugendpsychiatrie auf die Möglichkeiten der Notaufnahme.
- Darüber hinaus wird angestrebt, Mittel für den Erhalt der Notaufnahme zur Vermeidung eines Versorgungsnotstandes im ländlichen Raum und für die Aufrechterhaltung eines
Reservekrankenhauses für den Katastrophenfall zu erhalten.
Finanzielle Auswirkungen:
(Zahlen sind geschätzt)
Mehrertrag Endoprothetik: 2 Mio. Euro
Mehrertrag Urologie: 1 Mio. Euro
Kostenreduktion im OP-Betrieb: 2 Mio. Euro
Kostenreduktion Sterilisation durch Zusammenlegung: 0,2 Mio. Euro
Bündelung Chirurgie mit Aalen: 1,2 Mio. Euro
Wegfall Geburtshilfe (Ärzte/Hebammen): 1,2 Mio. Euro
Wegfall „Kinderzimmer“/Gyn-Station in Ellwangen: 0,75 Mio. Euro
Minderausgabe VC-Station: 0,85 Mio. Euro
Keine Kosten für Verlegung der Urologie nach Mutlangen
Kostenersparnis beim Umbau der OP-Säle in Aalen durch den Erhalt der 3 Ellwanger Säle
Mehrerträge durch Einrichtung der Rehabilitations- und Kurzzeitpflegeeinrichtung