JRS in Rosenberg ist ein Musterbeispiel für Bioökonomie
Winfried Mack freut sich, dass die Bioökonomie quasi auf der Ostalb erfunden wurde: „Die Firma JRS hat Bioökonomie bereits gelebt bevor der Begriff entstanden ist.“ Der Entwicklungsleiter Dr. Dr. Hans-Georg Brendle konnte das nur bestätigen und erläuterte an zahlreichen Beispielen, wo Bioökonomie überall drinsteckt. „Von unseren Produkten ist nur das Katzenstreu bekannt. Aber jeder nutzt Produkte für die JRS Komponenten liefert. Diese finden sich in Medikamenten, kalorienreduzierten oder vegetarischen Lebensmitteln, in Tiernahrung oder als Ersatz für Mikroplastik in Kosmetika. Auch beim Straßenbelag tragen unsere Additive zu einer höheren Belastbarkeit bei, so auch bei Rennstrecken wie in Silverstone“, erklärt Brendle. „Sie riechen und schmecken uns nicht, aber wir sind überall!“
Ministerialdirektor Volker Rieke, Abteilungsleiter im Bundesforschungsministerium, erläuterte die Strategie der Bundeskanzlerin für den Bereich Bioökonomie anhand von drei zentralen Elementen: der Ausrichtung an der Nachhaltigkeitsagenda und den Sustainable Development Goals, der Integration von Politikfeldern, Wirtschaftssektoren und Wirtschaftsdisziplinen und der Einbindung der Gesellschaft.
2020 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Jahr der Bioökonomie ausgerufen. Aufgrund der vom Landtag kürzlich beschlossenen Investition von insgesamt 50 Millionen Euro für den Bereich Bioökonomie hatte Winfried Mack auch das zuständige Ministerium Ländlicher Raum eingeladen.
Ministerialdirigent Martin Strittmatter nannte konkrete Maßnahmen: Das Förderprogramm BIPL mit 35 Mio. Euro, zu dem z. B. die Weiterentwicklung des Biogasanlagenbestandes gehört, Investitionen in Höhe von 4,5 Mio. Euro im Rahmen der Holzbau-Offensive und Mittel für wissenschaftliche Begleitung.
Winfried Mack erklärte: „Wir wollen Wirtschaft und Forschung im Bereich der Bioökonomie noch besser vernetzen, öffentliche Gelder gerade auch auf diesen Bereich fokussieren, um zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen und die technologische Spitzenstellung unseres Landes zu stärken.“
Auf bestehende Bildungseinrichtungen in Ellwangen wies Winfried Mack besonders hin: „Entscheidend ist auch die Bildung und Ausbildung in diesem Bereich. In Ellwangen gebe es seit über 10 Jahren mehrere Studiengänge, wie z.B. Lebensmitteltechnologie oder Pharmamanagement, in denen das Thema Bioökonomie eine große Rolle spiele.