Winfried Mack MdL

Winfried Mack: „Kocherladen so wichtig wie noch nie!“

110 Haushalte mehr wurden in der Pandemie vom Aalener Tafelladen versorgt

Morgens um 6.30 Uhr beginnt die erste Tour der Fahrer, um Lebensmittel in den Supermärkten und Bäckereien abzuholen und ist dabei fünf Stunden unterwegs. Projektleiter Gerhard Vietz ist meistens noch früher im Aalener Kocherladen, damit alles vorbereitet ist, wenn sich um 10 Uhr die langen Schlangen vor dem Tafelladen bilden. Beim Besuch des Landtagsabgeordneten Winfried Mack, der sich über die aktuelle Situation vor Ort informieren möchte, berichten Gerhard Vietz, Pfarrer Bernhard Richter und Schatzmeisterin Ursula Hubel von den täglichen Herausforderungen im Kocherladen und über die Menschen, die hier einkaufen.

Im umgebauten Tafelladen informierte sich der Landtagsabgeordnete Winfried Mack (r.) beim Team des Aalener Kocherladens: Ursula Hubel, Gerhard Vietz und Pfarrer Bernhard Richter (v. l.)Im umgebauten Tafelladen informierte sich der Landtagsabgeordnete Winfried Mack (r.) beim Team des Aalener Kocherladens: Ursula Hubel, Gerhard Vietz und Pfarrer Bernhard Richter (v. l.)

„In den Tafeln spürt man sofort, wenn die Menschen weniger Geld haben und mehr Menschen auf Hilfe angewiesen sind“, so Winfried Mack, dessen Vermutung von Gerhard Vietz bestätigt wird, denn während der Pandemie hätten 110 Haushalte mehr im Kocherladen einkaufen dürfen. „Gerade Rentner, deren 450-Euro-Job weggefallen ist, haben die Berechtigung zum Einkaufen in der Tafel neu beantragt“, sieht Richter ein großes Problem der Pandemie.

„Im Kocherladen möchten wir eine durchgehende Grundversorgung der Menschen sichern, deshalb sind wir immer auf Spenden, gerade von Grundnahrungsmitteln angewiesen“, betont Vietz und Bernhard Richter verweist auf die große Unterstützung in der Gesellschaft: „Gerade große Aktionen der Lebensmittelgeschäfte wie „Kauf eins mehr“ und Geldspenden durch Firmen und Privatpersonen sichern unseren Auftrag. Aber auch die Aktionen der Schulen sind sehr wichtig für uns.“ Gebracht werden vor allem frisches Obst, Gemüse, Milch und haltbare Lebensmittel wie Nudeln. „Aber das Highlight ist immer, wenn es Nutella gibt. Da ist die Freude groß“, so Ursula Hubel, die den Umbau während des Lockdowns organisiert hatte.

„Wir mussten auch wegen hygienischen und Brandschutzauflagen dringend umbauen und haben die Schließung dafür genutzt“, jetzt fühlten sich die Helfer und die Kunden im Laden noch wohler, freut sich Ursula Hübel. Auch Winfried Mack lobte den zweckmäßigen Umbau, der hervorragend gelungen sei.

Aber wie komme der Preis für die Lebensmittel im Tafelladen zustande, will der Landtagsabgeordnete von Gerhard Vietz wissen: „Wir haben klare Vorgaben vom Landesverband der Tafeln und daher kostet das Produkt maximal 30 Prozent des Discountpreises. Aber bei Lebensmitteln über dem Haltbarkeitsdatum dürfen wir auch weniger verlangen.“ Die Tafeln seien auch wichtig, damit weniger Lebensmittel in der Mülltonne landen würden, betont Winfried Mack, denn „verwenden statt verschwenden sei auch bei den Supermärkten und in der Bevölkerung angekommen.“ „Allerdings gibt es durch immer bessere Warenwirtschaftssysteme und frühe Reduzierung der Preise immer weniger Lebensmittel, die tatsächlich noch an die Tafeln abgegeben werden können“, so Bernhard Richter und deshalb seien Spenden immer wichtiger.

Winfried Mack lobt die wertvolle Arbeit der Ehrenamtlichen im Kocherladen und Gerhard Vietz betont, dass dringend weitere Unterstützung gesucht würde. „Viele ältere Helfer haben während der Pandemie aufgehört und von 25 sind uns aktuell nur noch fünf geblieben“, so Vietz. „Wer eine sinnvolle Aufgabe sucht, ist hier richtig und kann Menschen mit geringem Einkommen helfen“, wirbt Mack für das Ehrenamt im Kocherladen.