Winfried Mack MdL

Landesgartenschau: Stadtentwicklung wie im Zeitraffer

Diese Daueranlagen entstehen auf dem Landesgartenschaugelände bis 2026

Es gab kaum ein Superlativ, das in Stefan Powolnys Vorstellung der aktuellen Pläne zur Landesgartenschau (LGS) fehlte. Der Geschäftsführer der Landesgartenschaugesellschaft präsentierte im Lamm in Schrezheim auf Einladung der CDU-Fraktion und der CDU Ellwangen den aktuellen Planungsstand. In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde diesem aktuellen Planungsentwurf zugestimmt und so gab es für die über 60 Teilnehmer die aktuellsten Informationen aus erster Hand.

Stefan Powolny, Geschäftsführer der Landesgartenschaugesellschaft, berichtet eindrucksvoll den aktuellen Planungsstand der LGS 2026Stefan Powolny, Geschäftsführer der Landesgartenschaugesellschaft, berichtet eindrucksvoll den aktuellen Planungsstand der LGS 2026

„Diese Landesgartenschau ist eine Initiative der CDU“, betont der CDU-Fraktionsvorsitzende Armin Burger zu Beginn und ist sich sicher, dass dieser „wegweisende Beschluss Ellwangen nachhaltig voranbringt.“ Stadträtin Bettina Vierkorn-Mack ist sich sicher, dass ganz Baden-Württemberg 2026 auf Ellwangen blicke. „Und die Ellwanger werden stolz auf ihre Stadt sein und ein stärkerer Zusammenhalt kann entstehen.“

Die Daueranlagen werden „aus hässlichen Flecken etwas sehr Schönes machen“, nur so bekomme man überhaupt eine Gartenschau, beginnt Stefan Powolny seine Präsentation und dass sich in den nächsten vier Jahre sehr viel bewegt, wird allen Zuhörern schnell klar. Bewegt wird aber nicht nur viel Erde, sondern auch die Jagst bekommt ein neues Flussbett. Ein Stadtstrand, der Brücken- und der Auenpark entstehen, genauso wie ein stadtnaher Campingplatz; der Schiesswasen wird zu einer grünen Oase. „Wir erleben die Ellwanger Stadtentwicklung wie im Zeitraffer“, findet auch Vierkorn-Mack.

Für Armin Burger ist die Belebung der Innenstadt elementar und so beginnt Stefan Powolny seinen Vortrag auch mit der Verbindung der Innenstadt an die Landesgartenschau: „Ellwangen kommt mit dieser Gartenschau an die Jagst und der Brückenpark wird das Scharnier – die Verbindung – in beide Richtungen.“  Die Projekte der Landesgartenschau im Überblick:

Brückenpark
Aus einer Brache wird ein Wohnzimmer, besonders für Jugendliche. Aus dem toten Raum unter der B290 entsteht etwas Lebendiges mit Basketballfeld, Skatpark und Pump Track und einem Outdoor-Fitnessstudio. Die Brückenpfeiler werden zu Kletterwänden und rund um das Jugendzentrum wird es Urban Gardening geben.

Auenpark
Sehr attraktive Rad- und Fußwege wird es entlang der Jagstauen geben und durch ein besonderes Konzept auch Rundwege, um noch mehr zu erleben und länger im Park zu verweilen. Viele Spielplätze entstehen, wie sie Ellwangen noch nicht gesehen hat. Ein Wettbewerb mit 900 Kindergarten- und Grundschulkindern hatte zahlreiche Ideen beigesteuert. Für Kinder entstehen Naturerfahrungsräume. Eine Parkterrasse für die Bewirtung gehört genauso ins Konzept wie der Erhalt der Eisfläche. Eine einzigartige, niedrige Brückenlandschaft durch den Auenpark ermöglicht es die Natur ganz nah und doch von oben zu beobachten.

Campingplatz
Mitten in der Natur und doch nah an der Innenstadt gehört der neu gestaltete Campingplatz als ein Baustein zum Tourismuskonzept. Für die Gäste sind Gastronomie und Einzelhandel in der Innenstadt schnell erreichbar und gleichzeitig sind entspannte Tage in der Natur möglich.

Schiesswasen mit Stadtstrand
Hier wird es die größten Veränderungen geben. Man katapultiere sich in eine neue Welt, so Powolny. Aus dem Parkplatz entsteht eine grüne Oase mit Zugang zur Jagst. Selbstverständlich gibt es die Flächen für den Kalten Markt auch weiterhin. Für den Stadtstrand wird das steinerne Flussbett aufgebrochen, die Steine anders genutzt. Sitzmöglichkeiten und der Zugang zur Jagst werden geschaffen, außerdem entstehen zwei Beachvolleyballfelder.

„Die Natur steht im Mittelpunkt und der Mensch soll diese beobachten und erleben können. Die Natur bekommt Platz. Erst wird es eine Mondlandschaft, Bäume werden gerodet. Aber es werden 1000 neue gepflanzt und eine einzigartige Naturlandschaft entsteht – auch für die kommenden Generationen“, schließt Stefan Powolny seine Vorstellung ab.

Die Finanzierbarkeit der 46 Millionen Euro für die Landesgartenschau wird in der Diskussion aufgegriffen. Bettina Vierkorn-Mack kann Entwarnung geben, denn die Stadt stehe auf einem soliden Fundament mit einer starken Wirtschaft. Dennoch sei es essentiell, die Kostenentwicklung genauestens im Auge zu behalten. 

Zudem, so betont der Landtagsabgeordnete Winfried Mack, müsse die Stadt diese Kosten nicht alleine tragen. „Das Land unterstützt mit zahlreichen Förderprogrammen beispielsweise für die naturnahe Umgestaltung der Jagst, mit Stadtsanierungsmitteln für das Gartenschaugelände oder auch durch einen Zuschuss für die Fußgängerbrücke“, so Mack. Auch die zahlreichen Gebäude im Besitz des Landes, wie das Schloss oder das Landesgericht, würden bis zur Gartenschau herausgeputzt.

Abschließend ist sich Stefan Powolny sicher, dass sich alle Anwesenden eine Dauerkarte kaufen werden und er hofft auf 1 Million Besucher, „denen wir unsere schöne Stadt zeigen werden. Wir wollen ein guter Gastgeber sein.“