Lebendige Diskussion beim Frühschoppen der CDU Pfahlheim
Die steigenden Energiepreise und die Situation der Landwirtschaft standen im Fokus der Diskussionen mit dem Landtagsabgeordneten Winfried Mack, der auf Einladung der CDU Pfahlheim zum Frühschoppen in den „Grünen Baum“ kam. „Der Weg zur Klimaneutralität darf nicht zu Lasten der Landwirtinnen und Landwirte gehen“, betont Josef Wohlfrom, Vorsitzender der CDU-Pfahlheim, in seiner Begrüßung.
Der Flächenverbrauch, ob für Gewerbe, Straßen oder Wohnbau sei ein großes Problem. „Kommen jetzt noch Flächen für Solar- und Windstrom hinzu, bleibt nichts mehr für die entscheidende Aufgabe der Landwirtschaft: die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln!“, so Wohlfrom.
Winfried Mack kann dem nur beipflichten: „Wir brauchen Ortsumfahrungen, wie in Röhlingen und Zöbingen, und wir brauchen Gewerbeflächen, wie in Neunheim. Aber in Zukunft muss die Innenentwicklung für Gewerbe- und Wohnen im Fokus stehen.“ Für den Landtagsabgeordneten war es unverständlich, dass die Ampel-Koalition im Bund die Brachflächen nicht wie die EU freigebe. Jetzt gehe es um genügend Ackerland, um die Weltbevölkerung ernähren zu können. „Cem Özdemir sitzt hier auf dem falschen Gaul“, findet Mack.
„Die Forstwirtschaft leistet einen wertvollen Beitrag zur Klimaneutralität“, denn laut Winfried Mack zähle jeder Baum. Entscheidend sei, dass Wälder bewirtschaftet würden, denn ein Baum habe nach ca. 60 Jahren sein CO2-Speicherpotential erreicht und Bannwälder seien zwar gut für die Artenvielfalt, schadeten aber dem Klima. Denn Holz, das verrottet, gebe das CO2 wieder ab. Es müsse ein vernünftiger Kompromiss zwischen Biodiversität und Klimaschutz gefunden werden.
Die Landwirtschaft ist mit über 1000 Biogasanlagen in Baden-Württemberg auch ein wichtiger Energielieferant. „Bei den Biogasanlagen laufen im Land gerade Planungen im Rahmen der Bioökonomie-Strategie, damit diese mit Biomüll, Gülle und Baumschnitt wertvolles Biogas produzieren und damit zur Energiesicherheit beitragen können“, so Mack.
Auf die Frage nach der geplanten Gasumlage zeigt sich der Wirtschaftsexperte verärgert über die fehlende Wirtschaftskompetenz in Habecks Ministerium: „Die Gasumlage hat keine handwerklichen Fehler, sie ist schlichtweg ein Fehler. Die Regeln der Sozialen Marktwirtschaft werden hier einfach ignoriert!“ Es habe noch nie den Fall gegeben, dass Kunden ein Unternehmen retten müssten, betont Mack. „Die Kunden sollen Gasimporteuren Geld schenken und wenn diese im nächsten Jahr wieder Gewinne erzielen, haben die Kunden Pech gehabt. Richtig wären Staatskredite, die abgestottert werden müssen. So werden systemrelevante Unternehmen normalerweise gerettet“, spricht sich Mack vehement gegen die Gasumlage aus.
Im weiteren Verlauf wurden zahlreiche Themen lebhaft diskutiert und alle sind sich dabei sicher, dass es mehr Tempo braucht beim Ausbau der Stromnetze und auch der Wasserstoffleitungen. „Ohne Planung per Gesetz, also der Legalplanung, wird es nicht gehen“, sieht Mack die Bundes- und Landesregierung in der Pflicht. Die Landwirtschaft müsse dabei aber immer mitgenommen werden.
Josef Wohlfrom bedankte sich zum Abschluss bei Winfried Mack und den anwesenden Gemeinde- und Ortschäftsräten für den spannenden Austausch.