In Neresheim soll es bald 24 Intensivbetten geben
Ein schwerer Unfall oder ein Schlaganfall können zu einem schweren Schädel-Hirn-Trauma führen. Damit diese Patienten wieder zurück in ein selbstbestimmtes Leben finden, braucht es eine spezielle Rehabilitation. Beim Besuch des SRH Fachkrankenhaus in Neresheim informierten sich Landtagsabgeordneter Winfried Mack und Bürgermeister Thomas Häfele über die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und tauschten sich mit den dortigen Verantwortlichen aus.
„Wir sind ein Fachkrankenhaus für neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation nach schweren Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems“, erklärt der ärztliche Direktor in Neresheim, Dr. Bernd Eifert, den Versorgungsauftrag der Klinik. Mit 64 Betten, davon aktuell 24 auf einer Intensivpflegestation mit Beatmung, versorgt die als Akutkrankenhaus zählende Einrichtung ca. 270 Patienten pro Jahr in Neresheim und verbindet hier Intensivtherapie mit der neurologischen Frührehabilitation.
„Unsere 188 Mitarbeitenden kümmern sich um besonders schwer betroffene Patienten mit ausgeprägten Verletzungen des Gehirns bzw. Komplikationen im Verlauf“, so Geschäftsführer Andreas Christopeit, der dafür wirbt, dass der schnelle Beginn der Frührehabilitation entscheidend für den Erfolg sei. Mack und Häfele zeigen sich beeindruckt von den guten Heilungschancen der schwer kranken Patienten und sehen gleichzeitig die enormen Herausforderungen, vor denen das Fachkrankenhaus steht. „Der enorme medizinische Erfolg der Klinik ist eng mit der Spezialisierung und dem kompetenten Fachpersonal verbunden“, so Mack. Thomas Häfele betont, dass Neresheim stolz auf das SRH-Fachkrankenhaus sei.
„Die SRH investierte in den Standort Neresheim 10,1 Millionen Euro in den letzten 5 Jahren. Wir sind startklar, die dringend benötigten 24 Intensivbetten dauerhaft zu betreiben“, betont Christopeit, der hier auf eine schnelle Dauergenehmigung von sieben bisher nur zum 31.12.2022 temporär genehmigten Betten im Landeskrankenhausplan hofft. Winfried Mack sagt hier seine Hilfe zu und wird auf Gesundheitsminister Lucha zugehen, um den Genehmigungsprozess zu unterstützen. „Die Infrastruktur für diese zusätzlichen Intensivbetten wurde bereits vom Land gefördert: Sowohl beim neuen Anbau der Klinik als auch bei der Ertüchtigung des Flugplatzes in Elchingen, der für die Krankentransporte und die Luftrettung entscheidend ist, wurden die 24 Intensivbetten vom Land bereits als Grundlage berücksichtigt“, so der Landtagsabgeordnete.
Eingeladen zum Austausch hatte die Betriebsratsvorsitzenden Susanne Trautwein, der es wichtig ist, dass die Politik die Anliegen der Pflegerinnen und Pfleger aus erster Hand erfahre. „Wir haben die Fragen der Beschäftigten gesammelt und freuen uns, dass unsere Anliegen von Winfried Mack und Thomas Häfele ernst genommen werden“, erklärt Susanne Trautwein. „Die Pflege braucht wieder einen Berufsstolz, damit auch junge Menschen gern diesen Beruf erlernen möchten. Hier sind alle Verantwortlichen gefragt, die Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Winfried Mack, der auch das Problem mit den Leasingfirmen, die Herausforderungen bei der Integration von ausländischen Fachkräften und die Weiterbildungsperspektiven in der Pflege als Aufgaben mitnimmt.