Energie-Gespräch: Geht Kirchheim in die Photovoltaik-Offensive?
Viele Interessierte kamen aus Nah und Fern in den Gasthof Kreuz in Dirgenheim, um mehr über die Neuerungen bei Photovoltaikanlagen zu erfahren. Die Vorsitzende der CDU Kirchheim am Ries, Tamara Epple, hatte ein sehr unterschiedliches Portfolio an Referenten zusammen gestellt.
Wolfgang Walter und Julia Lieske von der Ellwanger Firma Walter Konzept, erklärten zuerst die aktuelle Entwicklung insbesondere beim Strompreis. Er nannte die Vorgaben der EU als nicht durchführbar, da es außer am Netzausbau, auch an Fachkräften und der Lieferung verschiedener Module hapert. Auch gilt es bürokratische Hindernisse zu überwinden, wie beispielsweise die Zertifizierung von PV-Anlagen. So seien ca. 400 Anlagen gebaut, aber mangels Zeritfizierung nicht am Netz.
Vom Netzbetreiber Netze EnBW ODR war deren Geschäftsführer Matthias Steiner der nächste Redner. Er nahm einige Bälle auf, die ihm Wolfgang Walter zugeworfen hatte. "Um die Versorgungsicherheit zu gewährleisten müssen wir stets dafür sorgen, dass der Verbrauch und die Erzeugung immer in Waage gehalten werde", so Steiner.
Die EnbW ODR versorgt 420.000 Menschen mit Strom, davon 42 % aus Photovoltaik. In Kirchheim liegt die Quote der Erneuerbaren Energien bereits bei 139%, im Ostalbkreis bei 75%. "Damit habe Kirchheim die Energiewende geschafft", verkündet Steiner stolz.
Nun müssen die Hochspannungsnetze ausgebaut werden. Derzeit bemüht sich die ODR seit 7 Jahren darum, weitere Kabel an bestehende Hochspannungsmasten zwischen Goldshöfe, Ellwangen und Nördlingen montieren zu dürfen, damit der Strom besser abtransportiert werden kann. Jedoch scheitert der Ausbau momentan an gerichtlichen Hürden.
Schlussendlich sprach Winfried Mack als wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfrakton über die aktuellen Planungen im Land . Er war tags zuvor zum Sprecher aller wirtschaftspolitischen Sprecher auf Bundes- und Landesebene gewählt worden. Er erläuterte, dass die Inflation für eine Angebotskrise im Energiebereich sorge. Er sprach sich zudem daführ aus, dass die Atomkraftwerke am Netz bleiben sollen, bis andere alternative Energien die Leistung übernehmen können, wie beispielsweise der Wasserstoff. Es sind verschiedene Ideen und Techniker hierfür bereits auf der Strecke." Die Genehmigungsverfahren hierfür müssten beschleunigt werden", so Mack,"ansonsten erleiden wir einen Verlust der Wirtschaftskraft."
Im Anschluss folgte noch eine Fragerunde der Gäste zu verschiedenen Themen.