Winfried Mack MdL

Diskussion in Neuler zur medizinischen Versorgung

Winfried Mack: "Keinesfalls dürfen wir in dieser Phase unsere Kliniken kaputtreden"

Welche medizinische Versorgung brauchen wir für Neuler, Rainau, den Virngrund und den ganzen Ostalbkreis? Welche Rolle spielt dabei das Ellwanger Krankenhaus für die Versorgung der Bevölkerung? Darüber wurde auf Einladung der CDU Neuler im Gasthaus Hirsch diskutiert.

Der Landtagsabgeordnete Winfried Mack äußert sich bei der Veranstaltung wie folgt: 

Prof. Dr. Ulrich Solzbach, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Ostalb, setzt alles daran, dass der Ostalbkreis nach der sog. Lauterbach-Reform eine „Level 3-Klinik“, also ein Krankenhaus auf universitärem Niveau, erhält. Dieses sieht er räumlich zwischen Aalen und Gmünd. Dieser Ehrgeiz für Level 3 ist richtig und gut! Aber: Solange wir nicht sicher sind, ob wir für den Ostalbkreis eine der wenigen „Level 3-Kliniken“ in Deutschland bzw. Baden-Württemberg bekommen können, müssen wir mit Augenmaß vorgehen. 

Und eine „Level 3-Klinik“ allein stellt keinesfalls die Versorgung des Ostalbkreises sicher und soll ja von der Idee her eine viel größere Raumschaft mit Spitzenmedizin versorgen als nur ein-zwei Landkreise. Deshalb brauchen wir im Virngrund eine weitere schlagkräftige Klinik mit Fachabteilungen und Intensivstation. Ein sogenannter 1i-Campus ist keine Klinik und damit keine Option. Ellwangen hat die beste Bausubstanz aller Kliniken, es wurden 120 Millionen Euro von Kreis und Land bestens investiert. Zudem müssen wir an die Notfallversorgung gerade im östlichen Virngrund denken, an die vielen älteren Menschen, die wohnortnah versorgt werden müssen, an die medizinischen Fälle, die nicht Level-3 sind und an den medizinischen Nachwuchs in den Arztpraxen - darauf pocht auch der Landkreistag zurecht! 

Sehr viele Argumente wurden in Neuler sachlich ausgetauscht. Für mich ist klar: Die Lauterbach-Reform ist am Reißbrett entstanden, darf so nicht kommen und sie muss insbesondere die Verantwortung der Länder nach dem Grundgesetz respektieren, selbst die Krankenhausstandorte bestimmen zu können. Öffnungsklauseln für die Länder sind notwendig. Und einen Kahlschlag lassen wir nicht zu, zumal Baden-Württemberg heute schon 25 Kliniken weniger hat als der Bundesdurchschnitt. Und selbst das neue Gutachten des Ostalbkreises, das vom „Vater der zentralistischen Lauterbach-Reform“ verantwortet wird, hält die 2d-Lösung, also ein Level-3-Krankenhaus zwischen Aalen und Gmünd und den Erhalt der Virngrundklinik für möglich. 

Wir sollten vorsichtig bleiben und den weiteren Gesetzgebungsprozess in Bundestag und Bundesrat abwarten. Noch gibt es nicht einmal einen Eckpunkteentwurf. Bisher schwirren nur die Gutachter herum. Keinesfalls dürfen wir in dieser Phase unsere Kliniken kaputtreden. 


Mehr zur Initiative Pro Virngrundklinik finden Sie hier beim „Bündnis für den Erhalt der St. Anna-Virngrund-Klinik“: https://www.ellwangen.de/fileadmin/Dateien/PDF_Dateien/Rathaus/Klinikdiskussion_Flyer_Formular.pdf